Natürliche Rückzugsorte: Sträucher als Lebensraum für Tiere im Herbst und Winter

Für Igel ist ein verwilderter Bereich unter Sträuchern überlebenswichtige Winterresidenz. Daher sollte Laub unter Gehölzen nicht entfernt werden. Foto: kado / stock.adobe.com / Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. / akz-m

Natürliche Rückzugsorte: Sträucher als Lebensraum für Tiere im Herbst und Winter

(akz-m) Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, beginnt für viele heimische Tiere die Suche nach einem sicheren Unterschlupf. Sträucher im Garten spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie bieten Vögeln, Igeln, Insekten und anderen kleinen Lebewesen nicht nur Schutz vor Kälte, Wind und Fressfeinden, sondern auch Nahrung in einer zunehmend kargen Jahreszeit.

Vor allem dichte Sträucher sind wertvoll. Sie dienen als natürliche Hecken oder Solitärpflanzen und schaffen strukturreiche Lebensräume. Vögel nutzen sie zum Rasten, Übernachten oder sogar zum Brüten, wenn die ersten milden Tage des Vorfrühlings anbrechen. Drosseln, Rotkehlchen oder Amseln finden in den dornigen Zweigen des Weißdorns oder der Heckenrose Schutz und Nahrung zugleich, denn deren Beeren bleiben oft bis weit in den Winter am Strauch hängen.

Für den Igel wird ein verwilderter Bereich unter Sträuchern zur überlebenswichtigen Winterresidenz. Laub, das sich unter Gehölzen sammelt, sollte nicht entfernt werden. In Kombination mit niedrig wachsenden Sträuchern wie dem Haselstrauch oder der Schlehe entsteht ein ideales Quartier für den Winterschlaf. Auch Totholz darf gerne in einer Ecke liegen bleiben. Es wird von vielen Insekten und Amphibien als Versteck genutzt.

Nahrung für Tiere das ganze Jahr über

Besonders wertvoll sind Mischhecken, die verschiedene Blüh- und Fruchtzeiten abdecken. So entsteht ein durchgehendes Nahrungsangebot für Insekten, Vögel und Säugetiere. Sträucher wie Liguster, Holunder, Berberitze oder Kornelkirsche tragen Beeren, die viele Wildtiere schätzen. Auch die Blüten im zeitigen Frühjahr oder späten Herbst dienen Bienen und Hummeln als wichtige Nahrungsquelle.

Infos und Beratung über Auswahl, Standort und Pflege der Sträucher finden Hobbygärtner in den Baumschulen vor Ort und unter www.gruen-ist-leben.de.

Ein naturnaher Garten, der bewusst wilde Ecken und Sträucher integriert, wird so schnell zum wertvollen Rückzugsort für zahlreiche Tiere. Gerade in der aufgeräumten Kulturlandschaft sind solche kleinen Biotope ein unverzichtbarer Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.