Was Demenz mit Ihrem Gehör zu tun hat

Foto: Cochlear / akz-m

Was Demenz mit Ihrem Gehör zu tun hat

(akz-m) Unser Gehör lässt ab einem Alter von 50 Jahren nach. Das ist ganz natürlich. Schreitet die Altersschwerhörigkeit weiter fort, kann dies nicht nur unser soziales Leben erschweren, sondern auch das Risiko für bestimmte Erkrankungen erhöhen – beispielsweise für Demenz. Eine frühzeitige Behandlung der Schwerhörigkeit kann dabei helfen, der krankhaften Vergesslichkeit vorzubeugen.

Hauptgrund für den Hörverlust im Alter sind Verschleißerscheinungen, insbesondere an den Haarzellen des Innenohrs. Weitere Faktoren, wie anhaltender Lärm, können zum Prozess beitragen. Im fortgeschrittenen Stadium kann Altersschwerhörigkeit dazu führen, dass Betroffene Unterhaltungen nicht mehr gut folgen können. Dies kann zur Folge haben, dass sie sich mehr und mehr aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen.

Erhöhtes Risiko für Demenz

Forschungen zeigen, dass Hörverlust auch dem Gehirn schaden kann. In einer aktuellen Studie untersuchte ein internationales Forscherteam, wie hoch die Gefahr für Menschen mit Hörverlust ist, an Demenz zu erkranken. Ein Ergebnis: Das Demenz-Risiko derjenigen, die Schwierigkeiten beim Hören hatten und keine Hörhilfe nutzten, war – im Vergleich zu normal hörenden Personen – um 42 Prozent erhöht.

Zur Erklärung ziehen die Forscher mehrere Ansätze in Betracht. So sei es beispielsweise möglich, dass bei Menschen, die nicht mehr gut hören können, der Mangel an akustischen, also hörbaren Reizen sowie der soziale Rückzug einen Abbau der geistigen Fähigkeiten beschleunigen könnten. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Die Studie zeigte, dass Personen mit Hörverlust, die eine Hörhilfe nutzten, kein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Demenz hatten.

Den Hörverlust ausgleichen

Experten empfehlen, Schwerhörigkeit frühzeitig behandeln zu lassen. Meist rät der HNO-Arzt zunächst zu einem Hörgerät. Dieses nimmt akustische Signale auf, verstärkt sie und leitet sie in den Gehörgang. Kann Betroffenen durch ein Hörgerät nicht mehr ausreichend geholfen werden, kommt oftmals ein Cochlea-Implantat (CI) infrage. Das System imitiert die Funktion eines gesunden Innenohrs, der Cochlea. Ein externer Part wandelt Schall in elektrische Signale um und überträgt diese an das Implantat, das hinter dem Ohr unter der Haut eingesetzt wird. Das CI sendet elektrische Signale an den Hörnerv – und ersetzt damit die beschädigten Haarzellen im Innenohr. Mehr Informationen gibt es unter www.ichwillhoeren.de.