Alternative Schulen: Kurzportrait einer kleinen Grundschule
(akz-m) Über 30 Kinder in einer Schulklasse, Unterrichtsausfälle mangels Lehrkräfte und Kinder mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen und kognitiven sowie sozialen Voraussetzungen – diese Zustände prägen derzeit unsere Schullandschaft. Deshalb sind auch viele Eltern auf der Suche nach einem besseren Lernumfeld für ihr Kind. Alternative Schulen in privater freier oder kirchlicher Trägerschaft sind diesbezüglich eine Bereicherung. Die Freie Schule Bergisch Land in Wuppertal gehört zu den sogenannten „Freien Schulen“ und ist eine staatlich anerkannte Grundschule mit offenem Ganztag. Derzeit gibt es dort drei altersgemischte kleine Klassen mit jeweils 16 Kindern und insgesamt acht Pädagogen. Bezogen auf die Lerninhalte können die Kinder mithilfe von individuell erstellten Wochenplänen dort abgeholt werden, wo sie leistungs- und entwicklungsmäßig stehen.
Leben und Lernen in der Gemeinschaft
Lernen an der FSBL findet aber nicht nur in den Klassenräumen statt. Es gibt einen eigenen Schulgarten, in dem die Kinder wichtige Erfahrungen mit Pflanzen und Tieren sammeln können. Viele AGs, die sowohl von Eltern als auch von Kindern geleitet werden, regelmäßige außerschulische Veranstaltungen wie Theaterbesuche, Teilnahme an Sport- und Tanzwettbewerben, Feste und jährliche Klassenfahrten sorgen für eine Ausgewogenheit von Leben und Lernen in der Gemeinschaft und tragen dazu bei, dass Neugierde und Lernfreude erhalten bleiben. Der Schulalltag ist geprägt von Freiheiten aber auch von Pflichten. Jedes Kind soll zwar lernen, seine individuellen Bedürfnisse durchzusetzen, sie aber auch zugunsten der Gemeinschaft zurückzustellen. Somit wird gleichermaßen individuell gefördert, aber auch erforderliche Sozialkompetenzen nicht außer Acht gelassen. Staatlich anerkannte Schulen werden nur zu 87 % refinanziert. Die freiwilligen Elternbeiträge und der Förderverein kompensieren den finanziell aufwendigen Schulbetrieb. Die FSBL lebt von engagierten Eltern und hält die Beiträge so moderat wie nur eben möglich, um möglichst vielen Familien die Möglichkeit zu bieten, Teil der Schulgemeinschaft zu sein. Dadurch können allerdings auch nur durch viele freundliche Spenden beispielsweise der Schulhof renoviert oder besonderes Spielzeug angeschafft werden. Wer mehr über diese außergewöhnliche Schule erfahren möchte, findet unter www.fsbl.de weitere Infos.
